Ein großes Problem, das man als erfahrener Kampfkünstler oft hat, ist die Übung nur im eigenen Training mit weniger erfahrenen Partnern. Für diese ist man meist eine Respektsperson und niemand will einen ernsthaft kritisieren oder kompromittieren.

Praktisch bedeutet das für die Respektsperson, man bekommt in der Übung oft keine echten Angriffe und übt in den meisten Fällen mit sehr unterwürfigen Partnern. In der Folge schleichen sich in die eigenen Bewegungen Fehler und Schwächen ein, die sich dann bei einem nicht kooperativen Gegner sehr unangenehm bemerkbar machen können.

Für erfahrene Kampfkünstler ist es meiner Erfahrung nach daher extrem wichtig, sich selbst immer wieder in Frage zu stellen, das eigene Training zu verlassen und andere Trainingsumgebungen aufzusuchen.

Das ist etwas, was nicht viele Menschen machen. Meist bewegt man sich nur innerhalb der eigenen Stilrichtung.

Mit anderen Stilrichtungen freundschaftlich ohne künstliche Hierachie zu üben, führt zu Erkenntnissen, die man sonst im eigenen Training nicht so leicht bekommen kann.